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© TnT Art Project, Picture 62 I Juliette Lewis I H.89cm x B.60cm
Tobias Sutter.
Der Basler Fotograf Tobias Sutter (1970*) arbeitet seit 1998 als selbständiger Fotograf im Walzwerk in Münchenstein (BL). Nach seiner Ausbildung in den 90er Jahren an der Kunstgewerbeschule in Basel, nach Assistenzen bei Fotografen der Schweizerischen Kunst-, Werbe- und Modeszene und Aufenthalten bei den Food-Fotografen Eisenhut & Mayer, Wien, folgte er einem Ruf nach New York unter anderem zum Kunst- und Szenefotografen Alex Kayser.
Sutter liebt Menschen – egal, ob er den Verkäufer eines Strassenmagazins, den CEO eines Unternehmens oder Food fotografiert. Sein fotografisches Interesse gilt aber auch der Musikszene mit Bühnenaufnahmen, Portraits von Musiker:innen oder von Festivalbesucher:innen. Tobias fotografiert im Auftrag von Unternehmen, Organisationen und für Werbeagenturen. 2009 wurde er mit Andreas Zimmermann für den Swiss Photo Award – ewz selection – nominiert, seit 2018 ist er Dozent für Leica Camera Switzerland. Zudem stellt Tobias regelmässig aus.Was hat dich motiviert, Fotograf zu werden? Ich war schon immer von Menschen begeistert – von ihren Geschichten, ihrer Ausstrahlung, ihrer Echtheit. Mit der Kamera kann ich den Moment festhalten. Jeder Mensch hat etwas Besonderes. Das sichtbar zu machen, ist meine Motivation. Was fasziniert dich an der Fotografie? Mich fasziniert, dass man mit einem einzigen Bild eine ganze Geschichte erzählen kann – fast wie ein Song in visueller Form. Fotografie ist für mich eine Mischung aus Intuition, Begegnung und Handwerk. Besonders bei Musiker:innen liebe ich es, diesen kreativen Flow einzufangen, der zwischen Ton und Bild entsteht. Wenn daraus etwas Echtes und Berührendes wird, ist das die pure Magie für mich. Du arbeitest schon mehr als zwei Jahrzehnte als Fotograf. Wie hat sich die Fotografie für dich verändert? Vieles hat sich verändert, vor allem die Geschwindigkeit. Früher habe ich mir mehr Zeit genommen, heute passiert alles sofort und digital. Trotzdem ist es im Kern dasselbe: Es geht immer noch um Menschen, um Emotion und Vertrauen. Technik und Trends kommen und gehen, echtes Interesse bleibt. Es wird spannend zu sehen, was in naher Zukunft noch alles entstehen wird. Das Motiv «Leben und Werk: Begegnungen auf Augenhöhe» begleitet deine Arbeit. Welchen Einfluss hat dieses auf deine Fotografien? Für mich bedeutet «Begegnungen auf Augenhöhe», Menschen mit echtem Interesse und Respekt zu begegnen. Hans Zimmer hat einmal zu mir gesagt: «Musik verbindet – es spielt keine Rolle, welche Herkunft, welche Farbe oder welche Religion.» Das hat mich sehr berührt und begleitet mich seither auch in meiner Arbeit. Dieses Gefühl von Verbindung und Gleichwertigkeit möchte ich mit meinen Bildern weitertragen.Wie beeinflusst Musik deine Bildsprache? Musik hat einen grossen Einfluss auf meine Arbeit. Sie ist oft der emotionale Auslöser für eine Stimmung oder eine Bildidee. Ein Song kann eine Atmosphäre in mir wecken. Beim Fotografieren denke ich weniger technisch, eher in Rhythmen und Melodien. Musik hilft mir, den richtigen Ton im Bild zu treffen – im wahrsten Sinn des Wortes.Du arbeitest auch an speziellen Projekten wie das «KISU – Your ideas into motion»? Mit «KISU» setzen wir Geschichten in Filme um, welche die Menschen berühren, vor allem in Form von Musikvideos. Wir begleiten unsere Kund:innen von der ersten Idee bis zum fertigen Film mit Herzblut, Erfahrung und einem feinen Gespür für die richtige Bildsprache. Einige unserer Musikvideos wurden ausgezeichnet, was uns sehr freut. Da zeigt sich, wie stark Storytelling wirken kann, wenn alles zusammenpasst.Und das TNT Art Project? Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit von Thomas Dürr, «the man with the brush», Gründer und CEO von Act Entertainment AG und mir, «the man behind the lens». Gemeinsam verbinden wir unsere Leidenschaft für Musik und Kunst, indem wir Schwarz-Weiss-Fotografien kolorieren und ihnen so eine neue, emotionale Dimension verleihen. Wir erschaffen Werke, die Musik visuell erlebbar machen – farbintensiv, lebendig und einzigartig. Unser Ziel ist es, die Energie und Seele der Musik in Bildern festzuhalten und sie als zugängliche, berührende Kunst mit anderen zu teilen.Dein Studio liegt im Walzwerk, einem ehemaligen Industrieareal. Was hat dich in dieses Areal gezogen? Mich hat die besondere Atmosphäre des Walzwerks sofort gepackt – dieser Mix aus Industriecharme, Kreativität und Leben. Hier sind spannende Menschen aus unterschiedlichen Bereichen unterwegs, das inspiriert mich. Es gibt Raum für Ideen, Begegnungen und spontane Zusammenarbeit. Dieses Umfeld passt perfekt zu meiner Arbeitsweise.Wie profitierst du von SIYU? Ich bin seit meiner Lehrzeit Mitglied und schätze besonders die Community und den offenen Austausch unter uns Gleichgesinnten. Während der Corona-Zeit war der Verband eine grosse Unterstützung – ich fühlte mich nie allein. Auch Veranstaltungen zu Themen wie künstliche Intelligenz sind spannend und inspirierend. Gibt es rechtliche oder berufliche Fragen, weiss ich, dass ich gut aufgehoben bin.